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Buchvorstellung Geliebter Wald (Gedichte zu Wald und Baum)
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Vorgestellt wird hier eine Sammlung von
Gedichten des Schriftstellers Erich Klausnitzer

Geliebter Wald (Gedichte zu Wald und Baum)

Leseprobe - Quendel

Wilde Hummeln hör' ich brummen,
und der Quendel blinkt und blüht;
Bienen hoch im Baume summen,
sommerhell vom Licht umglüht.

Und die Blumen wehn wie Bänder,
Windhauch sie ins Blaue hebt;
roter Mohn und Wiesenränder,
rings von Faltern bunt umschwebt.

...

Leseprobe - Einsame Waldwiese

Über die Wiese im Walde
flattert ein hellblauer Hauch.
Hainwachtelgold an der Halde
glüht zwischen Distel und Strauch.

Weidenröschen am Steine
schwanken im wehenden Wind.
...

Erich Klausnitzer schreibt in seinem Vorwort zum Gedichtbüchlein: Mein ganzes Leben lang hat mich der Wald beschäftigt. Ich habe ihn beschrieben und gemalt, Sorge und Schmerz erfüllten stets mein Herz, wenn ich das sinnlose Fällen ehrwürdiger Bäume wahrnahm, wenn ich von der Vernichtung der großen Wälder hörte, wenn ich sah, wie Wälder, die ich aus meiner Kindheit aus dem Erzgebirge kannte, durch die vergiftete Luft starben. Es war mir nicht vergönnt, ein großer Kämpfer für die Erhaltung des Waldes zu werden. Eher lag mir stets das stille Mahnen, und so schuf ich Gedichte, die die Schönheit des Waldes preisen, seinen Wirkungen auf die menschliche Seele nachgehen und Liebe zur Natur erwecken wollen. Denn geliebtes Gut zerstört sich schwerer. Manchen Völkern ist der eigene Wald heilig, was einzelne Vertreter dieser Nationen nicht daran hindert, in großem Stil anderswo Wälder zur Hersteilung oft überflüssiger Papiermassen und Verpackungen vernichten zu lassen.

Erich Max Eduard Klausnitzer (16. Oktober 1902 bis 25. März 1993) war Lehrer in Bautzen. Neben seinem Beruf fesselte ihn besonders die Belletristik und die Malerei. Sein literarisches Schaffen ist sehr umfangreich. Es enthält Romane, Erzählungen, Novellen, Theaterstücke und über tausend Gedichte. Erich Klausnitzer beschäftigte sich auch intensiv mit der Geschichte der Lausitz, vor allem der Stadt Bautzen.

Leseprobe - Die alte Linde spricht

Dreihundert Jahr bin ich gekommen
und habe aus der Erde Quell
des Lebens goldne Kraft genommen,
so wuchs ich stolz auf meiner Stell'.

...

Dreihundert Jahr werd' ich nun gehen,
bis einst ein wilder Sturm mich fällt.
Den Frühling meines Volks hab' ich gesehen -
so lang' wie ich trotz' es der Welt!

 

aus dem Inhalt ➲

➲ Widmung ➲ Die alte Linde spricht ➲ Auf stiller Heide ➲ Im Waldesdom
Ein Tag im Walde ➲ Vor Tag ➲ Morgenstille ➲ Der Waldpförtner ➲ Einsame Waldwiese ➲ Uralter Waldgrund ➲ Mittagsstunde ➲ Am Waldbach ➲ Am Waldrain ➲ Quendel ➲ Im Abendgold ➲ Abendregen ➲ Sonnenuntergang ➲ Abend ➲ Vollmond ➲ Stille ➲ Mitternacht
Der Waldwanderer ➲ Lebenskreis ➲ Pilze ➲ In den Sümpfen ➲ Der Nachtwanderer ➲ Sterne ➲ Erwachen ➲ Verlassener Kahlschlag ➲ Bedrohung
Das Jahr des Waldes ➲ Die erste Lerche ➲ März ➲ Amselruf ➲ Frühlingstag ➲ Eidechsen ➲ Sommer ➲ Blumenpracht ➲ Spätsommer ➲ Nach dem Regen ➲ Herbsthauch ➲ Rauhreif ➲ Neuschnee
Waldesgröße ➲ Uralter Wald ➲ Vorahnung ➲ Frühsommer ➲ Vor einem Birnenbaum

Zusammenstellung Rezension Ulrich Klausnitzer © 2001-2013

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Verlag B. Klausnitzer, Postfach 202731, 01193 Dresden

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Preis: 7,90 EUR (zzgl. Versandkosten)

Erich Klausnitzer (1992): Geliebter Wald (Gedichte): 48 Seiten, kart., 20 cm.