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Entwicklungsgeschichte des Pferdes

Die Pferde (Equidae) bilden eine Familie der Unpaarhufer (Perissodactyla), die nur eine Gattung Equus umfasst. Dazu gehören Pferde, Esel und Zebras.

Die Entwicklung der Pferde begann vor 55 Millionen Jahren und fand hauptsächlich in Nordamerika statt, aber immer wieder erreichten Entwicklungslinien auch die Alte Welt. Zu jener Zeit lebte der Vorfahre aller Pferde, das Hyracotherium

(früher Eohippus) - ein kleines Waldtier mit einer Schulterhöhe von nur ca. 35 cm, das mit seinen kleinen, vierhöckerigen Backenzähnen Blätter und Früchte zerkaute (Foto: Eohippus /Quelle: Die BLV Enzyklopädie der Pferde). Zwischenzeitlich veränderte sich das Klima grundlegend. In Nordamerika wurde es trockener, die Wälder schrumpften und offene Graslandschaften entstanden. Dies hatte einen bedeutsamen Trend in der Pferdeevolution zur Folge. Die Pferde mussten sich nach und nach an die neuen Bedingungen einer Steppenlandschaft anpassen.

Sie wurden größer, Entwicklung vom Eohippus über Mesohippus (45 cm Schulterhöhe) zum Pliohippus (122 cm Schulterhöhe). Dies war auch das erste einhufige Pferd (vermutlich um sich in der freien Landschaft schneller fortbewegen zu können) Diese Tiere entwickelten, weil sie ihre Ernährung allmählich von der Laubnahrung auf Grasfutter umstellten, wurzellose hochkronige und damit widerstandsfähigere Zähne (Abbildung: Mesohippus, Bild von Bruce Horsfall 1913).

In Nordamerika starben die Pferde am Ende der Eiszeit aus, bis sie durch die europäische Kolonisierung im 16. Jahrhundert in Form des Hauspferdes und des Hausesels wieder auf das amerikanische Festland kamen und dort zum Teil wieder verwilderten; sie wurden dann Mustang genannt. Ebenfalls durch den Menschen kamen Pferd und Hausesel nach Australien, wo sie wiederum verwilderten.

Höhlenzeichnungen in Europa lassen vermuten, dass Pferde dort ab der frühen Steinzeit häufig vertreten waren (Foto: Höhlenzeichnung in La Grotte Chauvet /Quelle: culture.gouv.fr/culture/arcnat/chauvet/fr/). Sie wurden als Lasttiere und Fleischlieferanten genutzt; ab der Bronzezeit auch als Haustiere entdeckt.
In einigen Regionen Europas (einschließlich Island) blieben dorthin verbrachte Rassen aufgrund geografischer Isolation weitgehend genetisch unverändert, das bis in unsere Zeit hinein.

1881 entdeckte Colonel Przewalski die Mongolischen Wildpferde (siehe Foto), die in den Steppen westlich der Wüste Gobi in der Mongolei lebten. Sie haben sich seit der Eiszeit kaum verändert.

Das Mongolische Wildpferd (Equus przewalski poliakow) ist - im Gegensatz zu solchen Pferden, die aus der Gefangenschaft geflohen sind - das einzige "echte" noch lebende Wildpferd. Nach neuesten Erkenntnissen gab es anscheinend vier Untergruppen; der Mongole gehörte dabei zu der nördlichen Gruppe, die auch als Urzeit-Pony bekannt ist. In der Mongolei heißt diese Pferdeart "Takhi".

Textliche Bearbeitung von Ulrich Klausnitzer © 2009, 2011